Mit fast 50% ist Sauerstoff das häufigste Element auf Erden. Nicht nur wir Menschen, sondern jedes höher entwickelte Lebewesen benötigt Sauerstoff zum Überleben. Da unsere Atemluft zu 21% aus Sauerstoff besteht, brauchen wir uns kaum Gedanken um einen Mangel zu machen. Anders sieht es da bei den Wasserlebewesen aus, die den im Wasser gelösten Sauerstoff resorbieren.
In einem Liter Luft befinden sich ca. 300 mg Sauerstoff, während in einem Liter Wasser bei 1°C nur 14 mg vorkommen.Bei einer Temperatur von 13,9°C liegt der Sättigungswert (100%) bei 10 mg/l.
Vor allem in stehenden Gewässern sind die Schwankungen recht groß, weshalb ein ausreichender Austausch mit Luft von Nöten ist. Bei einem solchen Austausch nähert sich der Wert (in beiden Richtungen) den 100% an. Dem Sauerstoffverbrauch entgegenwirken kann man auf zweierlei natürliche Arten:
Durch die Photosynthese von Pflanzen entsteht zusätzlicher Sauerstoff. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Tag/Nacht – Schwankungen auftreten, denn die Photosynthese ist lichtabhängig. Nachts werden auch die Pflanzen zu Sauerstoffverbrauchern, was zu Fischsterben (durch Sauerstoffmangel) in der Nacht und den frühen Morgenstunden führen kann.
Die Belüftung des Wassers ist nicht nur die natürlichste Art sondern wohl auch die effektivste, da sie rund um die Uhr zu ermöglichen ist.
Obwohl die Löslichkeit von Sauerstoff mit fallender Temperatur zunimmt, sind 80-100% Sättigung IMMER ausreichend. Mit erhöhter Körpertemperatur steigt jedoch auch der Sauerstoffverbrauch, weshalb besonders bei andauernden Temperaturen über 25°C die Fütterung reduziert oder gar eingestellt werden sollte.
Die Beschaffenheit des Teichs
Je flacher und wärmer das Gewässer ist, desto größer sind auch die Sauerstoffschwankungen. Aus diesem Grund sollte die Tiefe des Teiches vorzugsweise zwischen 1,5 und 2,5 m betragen. Die tieferen Bereiche wärmen sich nicht so schnell auf, wie die flacheren. Sollten Sie auf die Idee kommen, im Sommer kaltes Wasser ihrem Teich zuzufügen, so greifen Sie auf Leitungswasser zurück und lassen es am besten in einem starken Strahl auf einen Stein treffen. Somit kann eine ausreichend hohe Sättigung erreicht werden, da das Wasser bereits beim Einlaufen mit dem Sauerstoff der Luft vermischt wird.
Kurzfristige Maßnahmen
In Notsituationen können Sie zu Peroxiden oder Percarbonaten greifen, um einen Sauerstoffmangel auszugleichen oder am besten zu verhindern. Solche Mittel sollten allenfalls kurzfristig (auf Grund einer noch nicht ersetzten defekten Pumpe, Stromausfall, etc.) angewendet werden, da sie aggressive Biozide sind und Wasserpflanzen angreifen.
Langfristig und nachhaltig lässt sich daher ableiten:
Wasserumwälzung/Belüftung ist die beste Prophylaxe. Das lässt sich vereinfachen, in dem das Wasser beispielsweise beim Auslauf aus dem Filter bereits auf Steine trifft und so mit Luft vermischt wird. Auch Schaumsprudler und Springbrunnen erzeugen denselben Effekt. Auch eine Möglichkeit sind Bachläufe mit verschiedenen Stufen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch einen netten Nebeneffekt haben.